Besuch Kunstpark Weiertal

Ausflug an die Biennale Skulpturen Symposium Weiertal, Winterthur

geschrieben von Irma Peter, Vorstandsmitglied Kunstverein Artischock

Ein Sommertagtraum. So ist die Biennale betitelt.

Kann ein Ort ein Kunstwerk beeinflussen? Oder hat ein Kunstwerk immer eine eigene, in sich tragende Aussage? Natürlich beeinflusst der Ort das Kunstwerk an sich nicht. Aber der Ort kann meine Betrachtungsweise beeinflussen. Für mich als Betrachterin kann das Kunstwerk an einem anderen Ort eine andere – im glücklichen Fall, - eine erweiterte Aussage bekommen.

Diese Ausstellung ist ein glücklicher Fall.

Die Werke sind gut angeordnet. Besser gesagt, den einzelnen Zonen in diesem vielseitigen, schönen Garten gut zugeortet.

Im Obstgarten Skulpturen in denen man paradiesische Aussagen lesen kann. Im Wäldchen die Gestalten aus der anderen Welt. Auf den Seerosen im Teich ein Dromedar-Skelett. Ein Wüstentier zum Tode abgemagert in dieser üppigen Fülle. Die Spannung, die der „falsche Ort“ für dieses Dromedar erzeugt, schmerzt.

Andere Skulptur: Zwei riesengrosse Lungenflügel aus Kunststoff, reingezwungen in je einen Container. Die Lunge atmet. Wie lange noch? Die gegenwärtigen Geschehnisse geben diesem Kunstwerk sicher eine zusätzliche, andere Bedeutung als die ursprüngliche beabsichtigte.

Eine konkrete Arbeit - betitelt Koolhaas (Architekt)- steht am Bach. Durch diese Skulptur hindurch sieht man auf lange Bahnen einer frisch gemähten Wiese und nicht auf Koolhaas Hochhäuser. Welch witzige Ironie.

Da gäbe es euch noch weiter viel zu erzählen. Uns hat Frau Nääf sehr kundig durch den Skulpturengarten geführt. Nach der sehr interessanten Führung mit der Kunsthistorikerin genossen wir fünfundzwanzig Teilnehmer noch lange, in Gespräche verwickelt den Apero im Garten.

Das war ein rundum gelungener Ausflug in einen traumhaften Sommertag.

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