Kunstreise Athen 2017

Eine gute Reise ist auch Bereicherung. Bereichernd war die diesjährige Kunst-Reise nach Athen ganz bestimmt. Darin sind sich alle Reise-Teilnehmer einig.

Bereichernd weil es ein gutes, fröhliches Zusammensein in der Gruppe war. Bereichernd weil alte Kultur, alte Kunst und neue Kunst mit der diesjährigen Documenta in Athen zusammengefallen sind.  Zusammenkommen tun sie nicht. Aber das Wechseln zwischen Zeitgenössischer Kunst und der antiken Kultur war sehr, sehr interessant und spannungsvoll.

Zur guten Qualität unserer Tage in Athen hat ganz wesentlich unser Reiseführer Christof Löhr beigetragen. Als Archäologe erklärte und erzählte uns die antike Geschichte direkt an den Ausgrabungsstätten.

Erster Tag, Montag

Nach der Ankunft im Hotel Hermes, Stadtteil Plaka, machte der Reiseführer in groben Zügen eine Einführung in die Geschichte Griechenlands.  Als erfahrener Reiseleiter in Athen weiss er, was für uns als Besucher wichtig ist zu wissen, um dann die Zusammenhänge an den Ausgrabungsstätten besser zu verstehen.

Vor dem Abendessen machten wir einen Spaziergang durch die Plaka auf den Philosophen-Hügel. Dort bestaunten wir die gegenüberliegende Akropolis  und das erste Ausstellungsstück der Documenta. Rebecca Belmore hat dort auf dem Hügel ein Marmorzelt auf (hin) gestellt. Wer es nicht weiss, könnte glatt daran vorbeigehen. Es steht da in den Bäumen, alle Welt schaut je auf die Akropolis, niemand auf ein Zelt. Ein Zelt aus Marmor für Flüchtlinge……………..

Zweiter Tag, Dienstag

Beginnt mit dem Besuch Kerameikos. Nekropole und Töpferviertel der Antike. Wir besuchen den archäologischen Park der heute auch ein Biotop ist. In diesem Park liegt auch das Pompeion.  Vom Pompeion begann jeweils der Panathenäenzug zur Akropolis zur Kultstatute der Göttin Athena. Im Park ist auch ein kleines Museum mit den Original-Statuen der Gräber.Diese Gräber wurden ausserhalb der Stadtmauer entlang der Strasse angelegt.  Nach dem Besuch dieses interessanten Museums gehen wir durch das Dipylon-Tor über die Akademiestrasse zur Agora. Hier ist natürlich das Hauptthema neben den eindrücklichen Bauten, die Demokratie.

Der Documenta- Teil ist heute im Nationalmuseum. Durch die Ausstellung geführt werden wir von einem sogenannten Chronisten. Das sind nicht unbedingt Kunsthistoriker sondern Kunstinteressierte mit sehr guten Fremdsprachkenntnissen die den Besuchern  die Idee der Documenta vermitteln.

Dritter Tag, Mittwoch

A k r o p o l i s.  Wer kennt sie nicht die Akropolis.

Die Schönheit, und der geschichtsträchtige Ort ist schwer zu beschreiben.
Da ist zuerst das Propyläon. Eine mächtige Vorhalle. Gebaut als Torbau mit ionischen und dorischen Säulen. Eindrücklich.
Das Erechtheion ist ein Tempel. Dem Kultbild der Stadtgöttin Athene, der Salzquelle des Poseidon und dem Grab des mythischen Königs Kekrops wurde in diesem Tempel gedacht. Hierher führt  der Panathenäenzug der im Pompeion beginnt.

Und zuletzt der Parthenon. Das Gebäude das die Akropolis beherrscht.

Anschliessend besuchen wir das Akropolis Museum. Dies ist ein 2009 erstellter Bau. Der Architekt ist Bernhard Tschumi (Ausbildung ETH Zürich). Wir fanden, der Bau sei perfekt für die gezeigten Ausstellungsstücke. Hier befinden sich die original Skulpturen und Denkmäler die auf der Akropolis gefunden wurden. Ein wunderbares Museum.

Der documenta-Teil dieses Tages führt uns zum Konservatorium. Vom Klangkünstler Ogboh aus Nigeria ist in einem kargen Betonraum eine Installation mit betörenden Klängen griechischer Klagefrauen. Derweil laufen auf einer Wand die Aktienkurse.

Neben vielem anderem ist ein weiteres Thema „Aussterbende Sprachen“ gezeigt als Videoinstallation.

Vierter Tag, Donnerstag

Der Morgen stand zur freien Verfügung. Der Reiseführer macht mit den Interessierten einen Spaziergang durch das vom bayerischen Architekten Leo von Klenze geplante Stadtzentrum. Einige besuchen einen weiteren Ort der Documenta im Benaki Museum. Eine eindrückliche Arbeit von der Schweizerin Miriam Cahn „Auseinandersetzung mit den Folterungen Abu Ghraib“ ist hier ausgestellt.

Wieder in der Gruppe geht’s zur Kunsthochschule. Hier empfanden wir die Documenta am lebendigsten. Vor der Führung hatten wir Zeit uns in der Kunsthochschule umzusehen. In die Ateliers reinschauen, mit den Studenten sprechen. In dieser ehemaligen Textilfabrik ist alles rau, schön chaotisch, inspirierend.

Vor dem Nachtessen fahren wir auf den Lykabettus. Nehmen Abschied von der gegenüberliegenden Akropolis, von Piräus, vom weissen Häusermeer, vom Süden.

Beeindruckt, in bester Laune gehen wir ein weiteres mal zu einem gemeinsamen, gemütlichen Nachtessen in eines der schön gelegenen Terrassen-Restaurants.

Fünfter Tag, Freitag

Abreisetag. Auf dem Weg zum Flughafen besichtigen wir das archäologische Museum. Ob im Museum oder  im schönen Kaffee unter den Olivenbäumen hätten wir leicht und gerne noch mehr Zeit verbringen können. Aber das kann man in Athen wohl von vielen Orten sagen.

Reisebericht von Irma Peter

Bilder erster Teil Irene Christen-Dürig, zweiter Teil Irma Peter